Erklärung der Alternativen Liste Waiblingen: Wir sprechen uns für den Erhalt der drei Kreiskrankenhäuser aus!
Die verhaltene Diskussion in Waiblingen zu der drohenden Schließung des Waiblinger Krankenhauses ist verwunderlich. 400 Arbeitsplätze würden damit in Waiblingen verloren gehen. Engagieren sich ansonsten der OB und Gemeinderat beträchtlich, um anderen Kommunen Arbeitsplätze abzujagen, erfolgt in diesem Fall eher Zustimmung zum Arbeitsplatzabbau. Doch geht es hier nicht nur um Arbeitsplätze, sondern vor allem um die wohnortnahe medizinische Grund- und Notfallversorgung, die durch eine Krankenhausauflösung aufgegeben wird. Jeglicher bisher diskutierte Standort für ein zentrales Kreiskrankenhaus in Winnenden wird diese wohnortnahe Versorgung verschlechtern. Zumal bei keinem Standort bisher die Verkehrsanbindung geklärt und in den Kostenschätzungen berücksichtigt ist. Nicht plausibel erscheinen uns die bisher veröffentlichten Zahlen bei den Investitions- und Betriebskosten für einen zentralen Krankenhausneubau. Wenig überzeugend ist das Argument, dass 70 % der Neubaukosten das Land tragen würde, bei einer Sanierung der Krankenhäuser in Backnang und Waiblingen lediglich 30 %. Es sind immer zu 100% unsere Steuergelder, die ausgegeben werden und die sollten zu 100% sinnvoll für das Wohlergehen der Bürger eingesetzt werden. Wesentliche Kostenpunkte wurden bisher nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Was ist mit den Kosten für Schwesternwohnheim, Hubschrauberlandeplatz, Infrastrukturmaßnahmen wie Straßenbau, Busanbindung, Sozialpläne für 400 entlassene Krankenhausangestellte etc. Was passiert in den 10 Jahren Bauzeit in den bestehenden Krankenhäuser, werden hier dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen auf Kosten der Patienten unterlassen? Woher kommen die prognostizierten Gewinnerwartungen bei einem Neubau? Wird hier die Krankenversorgung fabrikmäßig auf Kosten der Patienten rationalisiert oder spekuliert man auf zahlungsfähige Privatpatienten oder gar Privatisierung zentraler Bereiche der Krankenversorgung?
Die Alternative Liste Waiblingen und die Gemeinderatsfraktion Alternative Liste/Die Grünen Waiblingen spricht sich deshalb für den Erhalt der drei Kreiskankenhäuser aus, bei gleichzeitiger regionaler Kooperation und Schwerpunktsetzung. Die Alternative Liste Waiblingen appelliert an die Kreisräte sich für den Erhalt der Krankenhäuser einzusetzen.
Klaus-Dieter Przybyl (Sprecher Alternative Liste Waiblingen)
Alfonso Fazio (Fraktionsvorsitzender Alternative Liste/Grüne Waiblingen und Kreisrat)