Amtsblatt Ausgabe Nr. 7 vom 13.02.2020, Beitrag von Iris Förster:
Mit dem Stadtentwicklungsplan (STEP) haben sich Bürgerschaft, Verwaltung und Gemeinderat ein strategisches Planungsinstrument gegeben. Der aktuell gültige STEP ist aus dem Jahr 2014 und geht noch von der Annahme aus, dass die Einwohnerzahl Waiblingens stetig sinkt und hat zum Ziel, eine Zahl von 53.000 Einwohnern zu halten. Auf diese Kenngröße sind alle Maßnahmen wie Wohnbebauung und Infrastruktur der Stadt ausgerichtet. Derzeit hat Waiblingen allerdings knapp 57.000 Einwohner, und dass der STEP aktualisiert werden muss, ist unbestritten. Ende März arbeitet der Gemeinderat während eines Klausurwochenendes an der Fortschreibung.
Mehr Menschen brauchen nicht nur mehr Wohnraum sondern selbstredend auch eine angepasste Infrastruktur. Kindergärten, Schulen, Spielplätze, Arbeitsplätze, Parks, Radwege, Straßen, Einkaufsmöglichkeiten, Busverbindungen, Naherholungsgebiete, Freizeitangebote, Kunst und Kultur – all das macht eine Stadt lebenswert.
Eine weitere Flächenversiegelung muss nach Möglichkeit vermieden oder zumindest sehr sorgfältig abgewägt werden. Zu kostbar sind unsere Ackerböden und Frischluftschneisen, die Streuobstwiesen und Freiflächen, die nicht nur Tieren eine Heimat bieten, sondern auch den Menschen angenehme Lebensbedingungen abseits der Großstadt ermöglichen.
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde ein aktueller Flächensuchlauf zur Erschließung neuer Wohngebiete samt Priorisierung nach verschiedensten Kriterien zur Abstimmung vorgelegt. Die AGTiF-Fraktion hat beantragt, den Flächensuchlauf lediglich zur Kenntnis zu nehmen und einen Beschluss erst nach der Fortschreibung des STEP vorzunehmen. Leider fand sich hierfür keine Mehrheit. So wird mit der Vorbereitung einer Ausweisung von Wohngebieten Schritt zwei vor Schritt eins - der Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans - gemacht.
Iris Förster
für B90/Die Grünen in der AGTiF-Fraktion