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Flächenverbrauch

Wir brauchen in den Ballungsgebieten neue Wohnungen. Die größte Fluchtbewegung weltweit ist die Binnenflucht (Landflucht) aus wirtschaftlichen, ökologischen Gründen, aber auch die Flucht vor Gewalt. Seit 1950 ändert sich aber auch der Bedarf an Wohnfläche von 22 m2 auf 42 m2 je Person. Jede Baumaßnahme betrifft unmittelbar den Boden. Je nach Intensität der baulichen Veränderungen verliert der Boden dabei komplett oder teilweise seine wertvollen Funktionen. Bedeckt mit Beton oder Asphalt geht ein Lebensraum verloren. Der Wandel von natürlichen, aber auch landwirtschaftlich genutzten Böden ist ein Flächenverbrauch, der reduziert werden kann.

Als Folge großflächiger Versiegelung des Bodens entsteht besonders in Ballungsräumen das Stadtklima. Es ist gekennzeichnet durch erhöhte Lufttemperaturen im Vergleich zu Wäldern und „Grünen Oasen“. Auch bildet sich hier weniger Grundwasser neu, weil der Regen nicht mehr den Poren des Bodens zugeführt, sondern über Kanalsysteme abgeleitet wird. Der ungebremste Verlust an natürlichem Boden führt zu einer Verinselung von Landschaften und Lebensräumen. Räumliche Korridore, besonders für die heimische Tierwelt, werden langfristig eingeschränkt. Derzeit liegt die tägliche Umwidmung von unbebautem Boden in bebaute oder anderweitig genutzte Flächen in Deutschland bei circa 80 Hektar am Tag. Das zeigt eine leicht abnehmende Tendenz in den letzten Jahren.

Unsere Böden sind nicht öde und leer.Weltweit leben 1000 000 000-mal mehr Bakterien im Boden als es Sterne im Weltall gibt. In einem Teelöffel Boden können wir allein eine Million Bakterien, 120 000 Pilze und 25 000 Algen finden – alle mikroskopisch klein. Diese Kleinstlebewesen erfüllen wichtige Funktionen im Stoffkreislauf.

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