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Friedhofsgebühren

Im Ausschuss für Planung, Technik und Umwelt wurde am 4. April die geplante Änderung der Friedhofsgebührenordnung vorgestellt und diskutiert. Die geplante Gebührenerhöhung ist enorm: die Gräber werden teilweise doppelt so teuer, vor allem bei den Urnengräbern steigen die Preise deutlich. Waiblingen wäre im Vergleich zu anderen Städten in der Umgebung mit am teuersten.

Die Bestattungskultur hat sich auch in Waiblingen geändert: die Anzahl der Feuerbestattungen nimmt immer mehr zu, die Anzahl der Erdbestattungen dagegen ab. Es gibt auf dem Waiblinger Friedhof inzwischen viele weitere mögliche Bestattungsformen wie z. B. Baumgräber oder Reihengräber. Die Waiblinger Friedhofsgärtner bieten Urnengemeinschaftsfelder an, die Pflege der Gemeinschaftsgrabanlagen wird von den Gärtnern übernommen.

Durch die Änderung der Bestattungskultur wird der Erhalt der Friedhöfe schwieriger, da durch die geringere Nachfrage nach Erdgräbern immer mehr Lücken in der Anlage entstehen. Der Friedhof gehört zum „öffentlichen Grün“. Je mehr Grabfelder belegt sind, umso gepflegter ist der Friedhof. Bürger, die sich dafür entscheiden, ihre Verstorbenen auf dem Waiblinger Friedhof bestatten zu lassen, dürfen nicht durch zu hohe Gebühren belastet werden. Sonst wird die Abwanderung zu Alternativangeboten wie Fried- und Ruhewäldern weiter zunehmen. Ausländische Mitbürger müssen sich häufig aus religiösen Gründen in der Erde bestatten lassen. Derzeit ist es je nach Heimatland günstiger, die Verstorbenen dorthin überführen zu lassen.

Vielleicht ist es durch eine Umschichtung der Gebühren möglich, Erhöhungen zu vermeiden oder zumindest deutlich moderater zu gestalten. Sonst wird die Abwanderung zu privaten Konkurrenten zunehmen. Die Änderung der Friedhofsgebührenordnung wird noch in den Ortschaftsräten beraten und kommt am 1. Juni zur Abstimmung in den Gemeinderat.

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