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Marktdreieck

Die Entscheidung des Gemeinderats, das Marktdreieck zu sanieren, betrachte ich als großen Fehler. Die Mehrheitsfraktionen haben mit der Behauptung argumentiert, dass die Restaurierung finanziell die „günstigste“ Lösung sei. Man hätte erwarten können, dass noch das Beispiel der Häckermühle in den Knochen der Entscheider steckt, aber nein: man tappt wieder in dieselbe Falle! Wichtig ist, dass der Öffentlichkeit bewusst wird, dass die geplanten Millionen nur für eine Teilsanierung des Gebäudes ausreichen. Die Kosten für eine Gesamtsanierung hätten bereits einen Abriss gerechtfertigt. Wer mit Gästen die historische Altstadt besichtigt, sieht immer wieder das Erstaunen in deren Gesichtern, dem ein Kopfschütteln folgt. Und sie fragen: was tut solch ein Bau an diesem Platz? Auch die neue blaue Fassadenfarbe der „alten Traube“ ändert nichts an dieser Feststellung! Dieser achteckige Bau steht wie ein UFO auf zerstörter Erde! Die zwei größten Veränderungen der letzten Jahrhunderte waren der Stadtbrand 1632 und die „Betonzeit“ in den 70er und 80er Jahre, in der fast ein 1/3 des historischen Baubestands ausradiert wurde! Man hätte die positiven Erfahrungen aus der Zeit der Altstadtsanierung in ein Konzept übertragen können, das einen am historischen Stadtbild orientierten Neubau mit moderner Haustechnik und gemeinsamer Nutzung der tiefer liegenden Stock- werke beinhaltet. Aber diese Chance wurde nicht genutzt – schade: wieder ein historischer Fehler!

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