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Ökostrom

"Strom kommt aus der Steckdose". Diesen dummen Spruch mussten sich Umweltschützer jahrzehntelang anhören. Spätestens nach den kräftigen Strompreiserhöhungen der großen Energieunternehmen ist dem Dümmsten klar, Strom ist nicht einfach Strom, irgendeinen Unterschied gibt es da wohl. Die Stadtwerke Kassel bieten für Privathaushalte nur noch 100 % Ökostrom an. Ein genaueres hinsehen auf diese Mogelpackung lohnt sich. Der Strom wird von Vattenfall aus alten Wasserkraftwerken geliefert. Der Konzern rechnet dafür bei anderen, weniger anspruchsvollen Kunden etwas mehr Kohle- und Atomstrom ab. Am Gesamtmix der Stromerzeugung ändert sich nichts. Lediglich Vattenfall kann seine Gewinne dadurch optimieren. Doch genau um die Änderung des Strommixes geht es: Kohle- und Atomstrom müssen durch neue Anlagen für regenerative Stromerzeugung ersetzt werden. Soll das Ziel der Stadt Waiblingen, 30 % des Stroms aus erneuerbarer Energie bis zum Jahr 2020, nicht ein ebensolches Mogelpaket werden, muss sichergestellt sein, dass Neuanlagen diese Strommenge erzeugen und tatsächlich Kohle- und Atomstrom ersetzen. Es gibt einige Ökostromanbieter, die genau dies garantieren. Dabei ist das Ziel der Stadt Waiblingen keineswegs anspruchsvoll. Der Landkreis Bad Tölz hat sich z.B. eine umfassende Energiewende zum Ziel gesetzt: Bis 2035 will man mit 100% erneuerbarer Energie leben. Dies ist auch ökonomisch sinnvoll, denn längst hat sich gezeigt, dass die alternativen Energien die Wachstumsbranche in Deutschland sind. Sie sichern die Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland. Die Alternative Liste Waiblingen unterstützt diesen Strukturwandel mit einem Antrag für den Haushalt 2008.

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