Die Stadt Waiblingen hat sich zur Aufgabe gemacht, einen Gesamtverkehrsplan zu erstellen. Die uns nun vorgelegte Verkehrsanalyse behandelt die Radwegeplanung sehr nachlässig. Lapidar ist darin nur zu lesen, dass Waiblingen über ein gut ausgebautes Radverkehrsnetz entlang der Hauptstraßen verfügt und dass abschnittsweise „Rad-Fernrouten“ auf Waiblinger Gemarkung verlaufen. Dass die Radwege an Hauptstrassen meist schlecht angelegt sind, wie z.B. an der Devizestraße und oft keinen Anschluß haben, wird mit keinem Wort erwähnt. Wir hätten von solch einer Verkehrsanalyse differenziertere Aussagen für den Radverkehr erwartet. Ein Verkehrswegeplan muss auch die Radwegbezüge mitberücksichtigen.
Ein aktuelles Beispiel für diese Notwendigkeit ist z.B. die Planung des Kreisverkehrs in der Neustädter Straße. Zwar wurden dort Radwege mit eingeplant, aber nur bruchstückhaft und teilweise ohne geeignete Weiterführung bzw. Ein- und Ausfahrt. Ein Verkehrswegeplan sollte auch ein anspruchsvolles Ziel für den Radverkehr beinhalten. So haben sich z.B. Städte wie München, Kopenhagen, Sevilla verpflichtet den Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2020 auf mindestens 15 % zu steigern. Einige Städte haben bereits heute einen höheren Anteil.
Die Stadt Waiblingen muss in den nächsten Jahren große Einsparungen im Haushalt vornehmen. Deshalb sollte der Gemeinderat erneut über die Nord- Ost-Ring-Brücke über den Neckar beraten und hoffentlich diesmal eine mehrheitlich ablehnende Position einnehmen. Eine Tunnellösung beim Kostesol, wie sie von der Mehrheit des Gemeinderates bei der letzten Abstimmung gewünscht wurde, war und ist nicht finanzierbar.