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Radwege, AI

Wir alle kennen die Bilder von ertrunkenen oder fast Ertrunkenen Menschen in den Meeren vor Spanien, Griechenland, Süditalien oder Malta. Ihre persönlichen Geschichten kennen wir kaum, aber wir wissen, dass politische, religiöse oder ethnische Verfolgung, Folter, Vergewaltigung, Krieg und Naturkatastrophen viele Menschen zwingen das Risiko der Flucht einzugehen. Schätzungen der UNO-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) sprechen von 40 Millionen Menschen auf der Flucht weltweit. Nur die allerwenigsten schaffen es, ihre Heimatregion zu verlassen. Die meisten landen in überfüllten Lagern an den Grenzen oder in den Nachbarländern, wo sie oft jahre-oder jahrzehntelang ohne jede Perspektive auf Rückkehr oder auf einen Neuanfang verbleiben müssen. Der UNHCR betreut diese Flüchtlinge und stellt dabei fest, dass es unter Ihnen eine Gruppe von Menschen (etwa 1%) gibt, die in besonderer Weise geschützt werden müssen: zum Beispiel Kranke, Verletzte, Traumatisierte, allein lebende Kinder, Frauen mit kleinen Kindern, vergewaltigte Frauen. Sie alle brauchen eine Zukunftsperspektive die standhält. Für sie hat die UNO ein Programm des Resettlement = der Neuansiedlung entwickelt, damit diese Menschen Gelegenheit haben, sich in Sicherheit neu zu orientieren. Das Programm sieht vor, regelmäßig und durch ein festgelegtes Verfahren, eine bestimmte Zahl Flüchtlinge in sicheren Ländern aufzunehmen. Viele Länder nehmen bereits an diesem Programm teil, Deutschland bisher nicht. Die Forderung nach einem Resettlement-Programm in Deutschland ist auch Inhalt der save-me-Kampagne, die von einem breiten Bündnis von Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und Menschenrechts- bzw. Flüchtlingsorganisationen getragen wird. Ein positives Votum vieler Kommunen kann skeptische Bundes- und Landespolitiker und Länderinnenminister dazu bewegen gemeinsam mit dem Bundesinnenminister ein Resettlement-Programm zu beschließen. Etliche Städte haben schon "JA" gesagt, z.B. München und Tübingen. Auch in Waiblingen werden wir in den nächsten Wochen damit beginnen für Unterstützung bei "save-me - eine Stadt sagt ja" zu werben. Und noch ein Hinweis: Am 27.11.09, 20 Uhr im Kulturhaus Schwanen, zum Tag der Menschenrechte 2009, die BrenzBand (UNESCO-Artisten für den Frieden).

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