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Und wie geht´s jetzt weiter?

Pressemitteilung:

Auf ein unerwartet großes Echo gestoßen war Ende Oktober eine ALi-Veranstaltung im Schwanen, bei der Studenten der Fachhochschule Nürtingen/Geislingen Vorschläge gemacht hatten zu einer kleinen, aber markanten Verkehrswende in Waiblingen.

Sie haben damit eine Diskussion angestoßen, die inzwischen bereits erste konkrete Ergebnisse zeitigt: Die Stadt installiert zum Beispiel demnächst Bikestationen in der Stadtmitte, auf der Korber Höhe und in Waiblingen Süd und baut damit endlich ein echtes Fahrrad-Verleihsystem auf.
Das spannendste Zukunfts-Szenario beim ersten studentischen Blick auf Waiblingen betraf die untere Fronackerstraße, in die Diskussion geworfen haben die Master-Studis der "Sustainable Mobilities" (nachhaltige Mobilität) die Schaffung eines shared space, also eines Straßenabschnitts, in dem Fußgänger, Radler und Autofahrer völlig gleichberechtigt sind. Solche geteilten Straßenräume sind weltweit eine Erfolgsgeschichte, sie könnten Ruhe bringen ins aktuell völlig chaotische Treiben in der Fronackerstraße und für weit mehr "Aufenthaltsqualität" sorgen.
"Interessant, anregend, vielversprechend", so damals viele Rückmeldungen aus dem Publikum im Schwanen. Verbunden natürlich mit der bangen Frage "Wie geht's weiter?" Und es wird weitergehen!

Im nächsten Semester unter Leitung von Professor Sven Kesselring haben sich in Geislingen bereits wieder zwei Gruppen gebildet, die sich erneut mit dem Verkehr in Waiblingen beschäftigen. Zum einen werden momentan bereits die Parkverhältnisse in Waiblingen insgesamt untersucht, dabei geht es natürlich auch um die Auslastung der drei nächstgelegenen Parkhäuser zur Fronackerstraße als potentiellem neuen shared space. Und damit auch um die Frage, ob zum Beispiel die Querparkplätze weichen könnten zugunsten neuer, geteilter Räume.
Ausgewertet werden dafür diverse Daten zum generellen Parkverhalten der Waiblinger, im Focus dabei auch: Die Brötchentaste, einst Lieblingskind von Oberbürgermeister Hesky, nach den Maßstäben einer modernen Verkehrsplanung aber möglicherweise inzwischen arg kontraproduktiv.
Gezielt einbeziehen wollen die Studis auch die sogenannten Stakeholder, also Anwohner, Kunden und natürlich die Ladenbesitzer.
"Nur wenn alle Interessen gehört und in die konzeptionelle Planung einfließen, kann ein neues Parkraumkonzept nachthaltig gestaltet werden", so Mamimilian Maisel, Sprecher der Gruppe. Denn Ziel des Projekts sei auch "die Entwicklung alternativer Parkideen, welche die Anzahl der Autos in der Innenstadt reduzieren sollen ohne dabei die Wirtschaftskraft der Innenstadt zu schwächen - Stichwort leere Innenstädte".
Um bei diesen Interessensgruppen sowohl deren Ansichten zur aktuellen Verkehrssituation wie auch zu möglichen Veränderungen abzufragen, wird es sogenannte "Fokusgruppen-Interviews" geben. Angesprochen werden sollen Geschäftseigner, Vertreter des Bundes der Selbständigen, Fronackerstraßen-Bewohner sowie auch Waiblingerinnen und Waiblinger außerhalb der "Problemzone", die aber regelmäßig zum Einkaufen herkommen. Gespiegelt werden soll quasi ein "Querschnitt der Gesellschaft", gemischt auch nach Alter und Geschlecht.

Eine absolute Novität für Waiblingen wird ein weiteres Projekt werden - die Studierenden Pamela, Niklas und Stephen wollen zusammen mit einheimischen Jugendlichen das Verkehrsverhalten der Generation Y untersuchen, also die Anforderungen und Wünsche von jungen Leuten in einer Art Zukunftswerkstatt bündeln. Die Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Frage, "wie Waiblingen zu einer Vision einer nachhaltigen Mobilität gelangen kann". Entwickelt werden soll ein "beteiligungorientierter Ansatz, der insbesondere die Generation Y und die Millenials stärker einbezieht, weil sie in der Diskussion um das Thema Verkehr und Mobilität in Waiblingen in der Öffentlichkeit zu wenig zu Wort gekommen sind". Unter anderem planen die Studierenden Fokusgruppen, die im Detail befragt werden sollen - und genau dafür werden noch Mitmacher und Mitmacherinnen gesucht.
Es geht darum, Mitglieder dieser Generationen zusammenzubringen und sie über diese Themen miteinander diskutieren zu lassen. Ableiten wollen die Studis damit ein Meinungs- und Wertebild dieser Zielgruppe. Es geht um Felder wie "Mobilität heute und morgen" und um eine generell aktivere Beteiligung an Themen, die Waiblingen bewegen, auch mit Blick auf die Mediennutzung.
Interviewt werden sollen zwei Gruppen - eine mit 14- bis 17Jährigen und eine zweite für 18 bis 25-jährige. Jeweils sind bis zu zehn Teilnehmer möglich, die Gespräche dauern eine bis eineinhalb Stunden, stattfinden sollen sie im Zeitraum zwischen dem 27. Januar und dem 14. Februar.
Stephen, Niklas und Pamela wünschen sich dafür aufgeschlossene junge Leute, die möglichst nicht alle aus einer Klasse stammen. Politisch Interessierte sind ebenso willkommen wie junge Leute, die mit Politik bisher nicht so viel am Hut hatten. Wichtig ist auch; dass die Befragten auf unterschiedliche Weise in die Schule oder zur Arbeit gelangen - also mit dem Auto, mit dem Fahrrad, mit dem ÖPNV oder auch zu Fuß - schlussendlich soll "ein realistisches Meinungsbild zustande kommen".
Wer dabei sein will, schreibt bitte einem Mail an agtif-fraktion@web.de.

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